Montag, 28. Januar 2013

Vietnam startet eigene Produktion von Gift für Todesspritzen

 
 
Vietnam startet eigene Produktion von Gift für Todesspritzen

Vietnam will das Gift für Todesspritzen künftig selbst herstellen. Das kündigte der Minister für öffentliche Sicherheit, Tran Dai Quang, laut einem Bericht der Zeitung „Tuoi Tre“ (Donnerstag-Ausgabe) an. Nach Angaben Vietnams hatte die Europäische Union die Lieferung bestimmter Chemikalien aus Protest gegen die Todesstrafe verhindert.

Seit 2011 beschränkt die EU die Ausfuhr von Arzneistoffen, die in höherer Dosierung auch für die Hinrichtung von Menschen verwendet werden können. Da Arzneien in einigen Ländern für die Todesstrafe zweckentfremdet werden, besonders durch tödliche Überdosierungen per Injektion, unterliegt die Ausfuhr solcher Stoffe einer strengen Prüfung.

Die Todesstrafe wird in Vietnam bei Mord, Vergewaltigung von Kindern und Drogenschmuggel verhängt.

Seit Juli 2011 werden Verurteilte nicht mehr vor Erschießungskommandos gestellt, sondern mit Giftspritzen hingerichtet.

Weil die nötigen Chemikalien fehlen, ist die Todesstrafe seit anderthalb Jahren nicht mehr vollstreckt worden. Mehr als 500 Menschen sitzen in den Todeszellen.

Publiziert am 24.01.2013




 

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